Achtsamkeitsübung für mehr Körperbewusstsein Nr. 3
– Körperempfindungen wahrnehmen
Es gibt keine Pilgerstätte,
die wunderbarer und offener wäre als mein Körper,
kein Ort, der es mehr wert wäre, erkundet zu werden.
(Siddha Saraha)
Es sind Deine Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken, die Dein Befinden und
Erleben bestimmen. Bist Du traurig, spürst Du einen Kloß im Hals und bist Du
verliebt, hast Du Schmetterlinge im Bauch. Die buddhistische Psychologie weiß
darum, wie sehr unsere Körperempfindungen, die eng an unsere Gefühle und
Gedanken gekoppelt sind, uns im Griff haben können. Sie können uns in den
Himmel oder in die Hölle katapultieren. Sie weiß auch, wie schwer es uns fällt,
sie nur als das zu betrachten, was sie sind: Gefühle. Das gilt sowohl für die
positiven als auch für die negativen Körperempfindungen. Die buddhistische
Psychologie legt besonders bei der Praxis der Achtsamkeit ihren Fokus darauf,
dass wir lernen, unsere Körperempfindungen, die aus unseren Gedanken und
Gefühlen entstehen, bewusst wahrzunehmen und ihnen wertfrei eine entsprechende
Aufmerksamkeit zu schenken. Ohne uns in sie verwickeln zu lassen. So, wie es in
der großen Rede über die Achtsamkeit beschrieben wird: „Wenn ein angenehmes
Gefühl im Körper auftaucht, wisse, dass dies die Erfahrung eines angenehmen
Gefühls ist. Wenn ein schmerzhaftes Gefühl auftritt, wisse, dass dies die
Erfahrung eines schmerzhaften Gefühls ist.“