Mittwoch, 13. Juli 2016

Yoga des Lichts - Herbert Mukunda Wolter im Gespräch

Im Laufe der letzten 20 Jahre sind mir viele Yogalehrer begegnet. Mukunda zählt zu denjenigen davon, die mich am tiefsten berührt haben.

Wir haben uns im Jahr 2004 auf Sri Lanka in der Greystones Villa in den Bergen kennengelernt. An dem Tag, als das Seebeben passiert, dass den Tsunami auslöste, machten wir morgens unter der Leitung von Mukunda eine Mediation. Als das Beben begann, und der Raum wackelte, sprang eine Teilnehmerin auf und wollte den Raum verlassen. Mukunda aber bat sie, sich wieder zu setzen und forderte uns alle auf, an den Ort in uns zu gehen, der unzerstörbar ist. Kurz darauf beruhigte sich die Erde auch wieder. In dem Moment wußte ich, dass Mukunda die Essenz des Yoga auf einer tiefen Ebene durchdrungen hat.

Umso mehr ist es mir eine große Freude, zusammen mit ihm eine Retreat und eine Ausbildung anzubieten. Weitere Informationen dazu gibt es am Ende des Interviews.



Du praktizierst seit über 40 Jahren Yoga. Wie bist du zum Yoga gekommen?
Es war eine Zeit des Erwachens, viel Menschen spürten das es so nicht weitergehen kann und suchten nach neue Wegen und Lebensweisen. Als ich von Yoga und Meditation hörte, und mich tiefergehend damit beschäftigte, war mir sofort klar, dass dies genau das ist, wonach ich gesucht habe. So habe ich mit Meditation und Yoga begonnen. Die baldige Ausbildung zum Meditationslehrer und Yogalehrer war die natürliche Folge.

Worin besteht für dich die Essenz des Yoga?
Yoga ist der Zustand er Verbindung mit unserem wahren Wesen. Die Erfahrung unserer ursprünglichen, göttlichen Natur.
Wie sieht deine eigene Yogapraxis aus?
Ich praktiziere täglich Jyotir-Yoga. D.h. Yoga-Asana (Körperstellungen und Dehnungen), Yoga-Pranayama (ausgleichende Atemübungen) und Yoga-Meditation bilden die Basis des Jyotir-Yoga. Weitere Methoden des Yoga und der vedischen Weisheit ergänzen die Praxis.
Worum geht es dir bei der Vermittlung von Yoga?
Zunächst wird beim Jyotir Yoga die Erfahrung der inneren Stille vermittelt. Stille ist das Tor zum Yoga, das Tor zur Seligkeit. Das Tor zum Yoga. Gleichzeitig erfährt der Praktizierende von Anfang an mehr Ordnung im Leben, ein Gefühl wieder in der eigenen Mitte zu sein. Mehr Lebensenergie und Lebensfreude und verbesserte Gesundheit stellen sich dabei ganz nebenbei und von selbst ein.
Worin besteht für dich das Ziel im Yoga?
Zurück zum Selbst - zurück zu unserer wirklichen Natur. Diese ist göttlich und vollkommen.
Wie sollte das Verhältnis sein von Asanas, pranayama und Meditation? Und wie begründest du dieses Verhältnis?
Das Verhältnis sollte ausgeglichen sein. Diese Ausgeglichenheit ist individuell. Meditation ist die Königstechnik, aber nicht jeder muss mit der Königstechnik beginnen. Jeder Einstieg ist gut.
Du bildest jetzt auch Yogalehrer aus. Was unterscheidet deine Ausbildung von anderen Ausbildungen?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, was Yoga wirklich ist! Yoga ist keine indische Gymnastik und kein indisches Dehnungs -und Fitnessprogramm, so wie es heute meist vermittelt wird. Yoga bedarf daher einer Erneuerung. Zurück zu den Wurzeln. Ein erneuertes, ursprüngliches Yoga ist das von mir gelehrte Jyotir-Yoga. Yoga-Asana (Körperstellungen und Dehnungen), Yoga-Pranayama (ausgleichende Atemübungen) und Yoga-Meditation bilden die Basis des Jyotir-Yoga. Weitere Methoden des Yoga und der vedischen Weisheit ergänzen das System.
Yoga-Asana im Jyotir-Yoga
Der Begriff Yoga-Asana beginnt mit dem Wort Yoga. Yoga bedeutet Einheit, Asana bedeutet Position oder Stellung. Im ursprünglichen Sinn sind Yoga-Asana deshalb Positionen um über den Körper in die Stille, in die Einheit, d.h. in den Yogazustand zu gelangen.
Im Jyotir-Yoga werden Yoga-Asana in diesem ursprünglichen Sinn praktiziert. Es geht hier nicht darum eine perfekte äußere Form zu erreichen. Vielmehr verbinden wir uns über unseren Körper auf einfache Weise mit dem Feld reiner Vollkommenheit in uns. Auf diese Weise fördert die regelmäßige Ausübung ganz natürlich die optimale Funktion von Körper und Geist und führt so zu guter Gesundheit, zu Regeneration und Verjüngung.

Yoga-Pranayama im Jyotir Yoga
Pranayama bedeutet wörtlich die vitale Lebensenergie ausdehnen. Pranayama richtig und natürlich ausführen heißt, die Kraft des Atems zu nutzen und Prana, die vitale Lebensenergie zu vermehren und frei fließen zu lassen. Die Pranayama Übungen im Jyotir-Yoga wirken ausgleichend, reinigend und regenerierend auf Körper und Geist – im täglichen Leben entwickeln wir damit einen „langen Atem“. Zusätzlich sind sie eine ideale Vorbereitung für die Meditation.

Yoga-Meditation (Dhyanam) im Jyotir Yoga
Die Königstechnik des Yoga führt uns ganz natürlich und mühelos nach innen in die Stille, zu unserem innersten Wesen, zu unserem Selbst. Es wird als reines Sein, reine Stille, reine Seligkeit, Unbegrenztheit und Ganzheit beschrieben. Hier sind alle Möglichkeiten des Lebens als unbegrenztes Potential vorhanden (also auch das Potential zur Lösung unserer Probleme und das Potential zur Heilung). Dieses Potential wartet sozusagen nur darauf kontaktiert zu werden und sich zu entfalten.
Meditative Atemwahrnehmung, auch Atemmeditation (Atmadhyanam) genannt, wie sie als Teil der Jyotir-Yoga Praxis neben Pranayama und Asana praktiziert wird, ist bereits recht wirksam und mag manchen schon genügen. Wer jedoch das Effektivste sucht kann in einem separatem Seminar  die „Königstechnik der Meditation“ erlernen, eine uralte, vedische Mantra Meditation, bekannt als Transzendentale Meditation (Sanskrit: Thuriya Dhyanam).
Praktisch erfahren Körper und Geist während dieser Meditation tiefste Stille und Entspannung. Blockaden und alte Muster die den natürlichen Fluss des Lebens behindern, werden so nach und nach gelöst. Das Leben kann sich in seiner ganzen Fülle und Schönheit entfalten. Damit diese Wirkungen auch eintreten bedurfte es einer erneuerten, natürlichen, mühelosen, authentischen und optimalen Meditationstechnik.

Transzendentale Meditation
Tanszendentale Meditation (Sanskrit: Thuriya Dhyanam) ist eine solche Technik. Diese uralte vedische Meditationstechnik hat ihren Ursprung in der vedischen Hochkultur des alten Indiens. Sie wurde von Maharishi Mahesh Yogi im Auftrag seines Meisters Swami Brahmananda Sarasvati, Yagadguru, Shankaracharya von Jyotir Math Himalaya, als Segen aus dem Himalaya erneuert. Das heißt, erklärt und gelehrt in der Sprache der heutigen Zeit, ist sie wieder allen die es wünschen zugänglich. Darüber hinaus ist sie heute die am besten wissenschaftlich erforschte und dokumentierte Meditationstechnik. Mukunda Herbert Wolter zählt zu den Lehrern die von Maharishi persönlich ausgebildet und autorisiert wurden diese Mediation authentisch zu lehren.

Worauf darf man sich besonders freuen, wenn man ein Retreat oder eine Ausbildung bei dir macht?
Viel Praxis, die zu erweiterter Wahrnehmung der Wirklichkeit führt, verbunden mit tiefgreifender Regeneration und Erholung. Es öffnen sich neue Dimension des Daseins. Verbunden mit verständlicher Yoagweisheit und hilfreichen Wissen für das tägliche Leben. Alles in schöner kraftvoller Natur. Nicht zu vergessen die köstliche ayurvedisch-yogische Verpflegung.
Weitere Informationen zu Herbert Wolter und seiner Arbeit, seinen Ausbildungen.

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