Im Laufe der letzten 20 Jahre sind mir viele Yogalehrer begegnet. Mukunda zählt zu denjenigen davon, die mich am tiefsten berührt haben.
Wir haben uns im Jahr 2004 auf Sri Lanka in der Greystones Villa in den Bergen kennengelernt. An dem Tag, als das Seebeben passiert, dass den Tsunami auslöste, machten wir morgens unter der Leitung von Mukunda eine Mediation. Als das Beben begann, und der Raum wackelte, sprang eine Teilnehmerin auf und wollte den Raum verlassen. Mukunda aber bat sie, sich wieder zu setzen und forderte uns alle auf, an den Ort in uns zu gehen, der unzerstörbar ist. Kurz darauf beruhigte sich die Erde auch wieder. In dem Moment wußte ich, dass Mukunda die Essenz des Yoga auf einer tiefen Ebene durchdrungen hat.
Umso mehr ist es mir eine große Freude, zusammen mit ihm eine Retreat und eine Ausbildung anzubieten. Weitere Informationen dazu gibt es am Ende des Interviews.
Du praktizierst seit über 40 Jahren Yoga. Wie bist du zum Yoga gekommen?
Worin besteht für
dich die Essenz des Yoga?
Yoga ist der Zustand er Verbindung mit unserem wahren Wesen.
Die Erfahrung unserer ursprünglichen, göttlichen Natur.
Wie sieht deine
eigene Yogapraxis aus?
Ich praktiziere täglich Jyotir-Yoga. D.h. Yoga-Asana
(Körperstellungen und Dehnungen), Yoga-Pranayama (ausgleichende Atemübungen)
und Yoga-Meditation bilden die Basis des Jyotir-Yoga. Weitere Methoden des Yoga
und der vedischen Weisheit ergänzen die Praxis.
Worum geht es dir bei
der Vermittlung von Yoga?
Zunächst wird beim Jyotir Yoga die Erfahrung der inneren
Stille vermittelt. Stille ist das Tor zum Yoga, das Tor zur Seligkeit. Das Tor
zum Yoga. Gleichzeitig erfährt der Praktizierende von Anfang an
mehr Ordnung im Leben, ein Gefühl wieder in der eigenen Mitte zu sein. Mehr
Lebensenergie und Lebensfreude und verbesserte Gesundheit stellen sich dabei
ganz nebenbei und von selbst ein.
Worin besteht für
dich das Ziel im Yoga?
Zurück zum Selbst - zurück zu unserer wirklichen Natur.
Diese ist göttlich und vollkommen.
Wie sollte das
Verhältnis sein von Asanas, pranayama und Meditation? Und wie begründest du
dieses Verhältnis?
Das Verhältnis sollte ausgeglichen sein. Diese
Ausgeglichenheit ist individuell. Meditation ist die Königstechnik, aber
nicht jeder muss mit der Königstechnik beginnen. Jeder Einstieg ist gut.
Du bildest jetzt auch
Yogalehrer aus. Was unterscheidet deine Ausbildung von anderen Ausbildungen?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, was Yoga wirklich ist!
Yoga ist keine indische Gymnastik und kein indisches Dehnungs -und Fitnessprogramm,
so wie es heute meist vermittelt wird. Yoga bedarf daher einer Erneuerung.
Zurück zu den Wurzeln. Ein erneuertes, ursprüngliches Yoga ist das von mir
gelehrte Jyotir-Yoga. Yoga-Asana
(Körperstellungen und Dehnungen), Yoga-Pranayama (ausgleichende Atemübungen) und
Yoga-Meditation bilden die Basis des Jyotir-Yoga. Weitere Methoden des Yoga und
der vedischen Weisheit ergänzen das System.
Yoga-Asana
im Jyotir-Yoga
Der
Begriff Yoga-Asana beginnt mit dem Wort Yoga. Yoga bedeutet Einheit, Asana
bedeutet Position oder Stellung. Im ursprünglichen Sinn sind Yoga-Asana deshalb
Positionen um über den Körper in die Stille, in die Einheit, d.h. in den
Yogazustand zu gelangen.
Im Jyotir-Yoga werden
Yoga-Asana in diesem ursprünglichen Sinn praktiziert. Es geht hier nicht darum
eine perfekte äußere Form zu erreichen. Vielmehr verbinden wir uns über unseren
Körper auf einfache Weise mit dem Feld reiner Vollkommenheit in uns. Auf diese
Weise fördert die regelmäßige Ausübung ganz natürlich die optimale Funktion von
Körper und Geist und führt so zu guter Gesundheit, zu Regeneration und
Verjüngung.
Yoga-Pranayama
im Jyotir Yoga
Pranayama
bedeutet wörtlich die vitale Lebensenergie ausdehnen. Pranayama richtig und
natürlich ausführen heißt, die Kraft des Atems zu nutzen und Prana, die vitale
Lebensenergie zu vermehren und frei fließen zu lassen. Die Pranayama Übungen im
Jyotir-Yoga wirken ausgleichend, reinigend und regenerierend auf Körper und
Geist – im täglichen Leben entwickeln wir damit einen „langen Atem“. Zusätzlich
sind sie eine ideale Vorbereitung für die Meditation.
Yoga-Meditation
(Dhyanam) im Jyotir Yoga
Die
Königstechnik des Yoga führt uns ganz natürlich und mühelos nach innen in die
Stille, zu unserem innersten Wesen, zu unserem Selbst. Es wird als reines Sein,
reine Stille, reine Seligkeit, Unbegrenztheit und Ganzheit beschrieben. Hier
sind alle Möglichkeiten des Lebens als unbegrenztes Potential vorhanden (also
auch das Potential zur Lösung unserer Probleme und das Potential zur Heilung).
Dieses Potential wartet sozusagen nur darauf kontaktiert zu werden und sich zu entfalten.
Meditative Atemwahrnehmung,
auch Atemmeditation (Atmadhyanam) genannt, wie sie als Teil der Jyotir-Yoga
Praxis neben Pranayama und Asana praktiziert wird, ist bereits recht wirksam
und mag manchen schon genügen. Wer jedoch das Effektivste sucht kann in einem
separatem Seminar die „Königstechnik der Meditation“ erlernen, eine
uralte, vedische Mantra Meditation, bekannt als Transzendentale Meditation
(Sanskrit: Thuriya Dhyanam).
Praktisch erfahren Körper und
Geist während dieser Meditation tiefste Stille und Entspannung. Blockaden und
alte Muster die den natürlichen Fluss des Lebens behindern, werden so nach und
nach gelöst. Das Leben kann sich in seiner ganzen Fülle und Schönheit
entfalten. Damit diese Wirkungen auch eintreten bedurfte es einer erneuerten,
natürlichen, mühelosen, authentischen und optimalen Meditationstechnik.
Transzendentale
Meditation
Tanszendentale
Meditation (Sanskrit: Thuriya Dhyanam) ist eine solche Technik. Diese uralte
vedische Meditationstechnik hat ihren Ursprung in der vedischen Hochkultur des
alten Indiens. Sie wurde von Maharishi Mahesh Yogi im Auftrag seines Meisters
Swami Brahmananda Sarasvati, Yagadguru, Shankaracharya von Jyotir Math
Himalaya, als Segen aus dem Himalaya erneuert. Das heißt, erklärt und gelehrt in
der Sprache der heutigen Zeit, ist sie wieder allen die es wünschen zugänglich.
Darüber hinaus ist sie heute die am besten wissenschaftlich erforschte und
dokumentierte Meditationstechnik. Mukunda Herbert Wolter zählt zu den Lehrern
die von Maharishi persönlich ausgebildet und autorisiert wurden diese Mediation
authentisch zu lehren.
Worauf darf man sich
besonders freuen, wenn man ein Retreat oder eine Ausbildung bei dir macht?
Viel Praxis, die zu erweiterter Wahrnehmung der Wirklichkeit
führt, verbunden mit tiefgreifender Regeneration und Erholung. Es öffnen sich
neue Dimension des Daseins. Verbunden mit verständlicher Yoagweisheit und
hilfreichen Wissen für das tägliche Leben. Alles in schöner kraftvoller Natur.
Nicht zu vergessen die köstliche ayurvedisch-yogische Verpflegung.
Weitere Informationen zu Herbert Wolter und seiner
Arbeit, seinen Ausbildungen.
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