SMS, Emails, Gespräche zwischen Tür und Angel können leicht zu Missverständnissen führen. Das hängt damit zusammen, dass wir uns der Wirkung unserer Worte oft gar nicht mehr bewusst sind. Trotzdem wirken Worte!!
Übung: Worte können heilen, verletzen oder berühren. Je nachdem, wie wir sie einsetzen. Seien Sie sich dessen bewusst. Achten Sie darauf, wie Sie sprechen. Vermeiden Sie nach Möglichkeit heute verletzende oder beleidigende Worte. Sprechen Sie nach Möglichkeit in einer Art und Weise, die wohlwollend, klar, konstruktiv und friedlich ist. Wenn Sie jemanden kritisieren, dann vermeiden Sie Worte wie „immer“ und „nie“. Achten Sie darauf, wie Ihre Umwelt eine solch achtsame Art des Sprechens aufnimmt.
Buddha wusste, dass wir mit unseren Worten gleichermaßen Leid wie Freude bewirken können. Die Achtsamkeit zeigt Ihnen, wie Sie sprechen und was Sie mit Ihrer Sprache bei anderen Menschen bewirken. Laut Buddha kann man Sprache heilvoll und unheilvoll einsetzen. Lüge und Geschwätz etwa sind unheilvoll. Gleiches gilt, wenn wir harsche, verletzende oder entzweiende Worte zum anderen sagen. Im Sinne Buddhas ist eine solche Sprache heilsam, die wertschätzend, klar und wohlwollend ist, Frieden und Freude schafft. Dies ist nicht immer einfach, mit Hilfe der Achtsamkeit jedoch durchaus möglich. Wenn Sie vollkommene Verantwortung für Ihr Reden übernehmen, werden Sie in Zukunft entsprechend achtsamer beim Sprechen sowie beim Zuhören werden. Dadurch verändert sich die Qualität Ihrer Sprache, Ihrer Wahrnehmung und Ihrer Beziehung zu anderen Menschen ins Positive.
Manchmal ist es aber auch sinnvoller zu schweigen! Aber auch Schweigen beinhaltet verschiedene Qualitäten. Dies müssen wir uns genauso wie einen achtsamen Umgang mit Worten erst einmal erobern. Folgende Geschichte kann für Sie vielleicht zu einem Anker für den Einsatz von heilvoller Sprache werden oder Ihnen einen Hinweis darauf geben, wann es besser ist zu schweigen.
Die
drei Siebe
Aufgeregt kam Sammy zu seinem Guru: „Höre, Guruji. Ich muss
dir unbedingt etwas erzählen. Dein Schüler Chris …“ „Warte einen Moment!“,
unterbrach ihn der Guru, wohlwissend, dass Sammy seinen Schüler Chris ablehnte.
„Hast du das, was du mir erzählen möchtest, durch die drei Siebe laufen
lassen?“ „Drei Siebe?“, fragte Sammy voller Verwunderung. „Ja, drei Siebe. Lass
uns doch gemeinsam überprüfen, wie das, was du mir erzählen möchtest, durch die
drei Siebe hindurchgeht. Das erste Sieb ist die Wahrheit. Hast du alles, was du
mir erzählen willst, dahingehend überprüft, ob es auch wirklich wahr ist?“
„Nein“, antwortete der Schüler. „Ich habe es auch nicht direkt von Chris
gehört, sondern nur von Klaus, der Chris vom Sehen kennt. Und …“ „So, so“,
antwortete der Guru, wohlwissend, dass Klaus Chris nicht sonderlich mochte.
„Aber sicher hast du die Geschichte mit dem zweiten Sieb geprüft, dem Sieb der
Güte. Ist das, was du mir erzählen möchtest, wenn schon nicht als wahr
erwiesen, wenigstens gut und heilvoll?“ Zögernd antwortete der Schüler: „Nein,
es ist genau das Gegenteil.“ „Dann lass uns schauen, wie deine Geschichte durch
das dritte Sieb geht. Ist es notwendig, mir das zu erzählen, was dich so erregt?“
„Na ja“, sagte der Schüler, mittlerweile im reumütigen Ton. „Notwendig ist es
nun auch nicht wirklich.“ „Also“, sagte der Guru, „wenn es weder wahr ist, noch
heilvoll und auch nicht notwendig, dann verschone mich bitte mit deiner
Geschichte und vergiss sie.“
Weitere Impulse, achtsam und gelassen durchs Leben zu gehen findest du in meinem neuen Buch: "Gelassenheit on the Go! Kleine Entspannungen für unterwegs".
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