Mit diesen Worten beginnt das Buch von James Swartz, einem der wenigen authentischen Vedanta-Lehrer, die es im Westen gibt. Es sind einfache Worte, leicht verständliche Bilder für ein äußerst komplexes Thema, das mit dem Verstand eigentlich gar nicht erfasst werden kann. Trotzdem bringt mir das Buch von „Die Wirklichkeit verstehen. Vedanta – eine praktische Einführung“ die Non-Dualität ein Stück näher.
Für Swartz selbst ist die Vedanta weder eine Religion, noch eine Philosophie, sondern offenbarte Wahrheit, für die es aber die Bereitschaft geben muss, sich auf sie einzulassen. Die Aussage „Es ist und es ist nicht“ ist typisch für Vedanta und der Kern der Vedanta-Lehren ist seit Jahrtausenden unveränderlich.
James Swartz führt aus, dass die Wirklichkeit nichtduales Bewusstsein ist; deshalb ist auch Vedanta die vollständige und vollendete Wissenschaft der Erleuchtungslehren. Aber was genau bedeutet das? Neugierige werden es auf den 486 Seiten erfahren.
Der Autor, weltweit anerkannter Vedanta-Lehrer, beginnt in den ersten Kapiteln den Kontext zu schaffen. Deshalb sind die einzelnen Lektionen aufeinander aufgebaut und nicht geeignet zum Querlesen. Bereits am Anfang schafft Swartz Klarheit über die eigenen Motivationen und Ziele, bringt eine präzise Definition von Erleuchtung, bereinigt falsche Ansichten und wirft einen ehrlichen Blick auf die Qualifikationen, die es braucht, um Vedanta zu verstehen.
James Swartz schreibt über das flüchtige Glück, das in Dingen wohnt, und erklärt, warum Vedanta den Weg weisen kann zu wirklichem Glück: Nicht die Dinge sind die Quelle unseres Glücks, in denen wir Vollkommenheit suchen – wir suchen, weil wir nicht wissen, wer wir wirklich sind. Wir, als Subjekt, sind die einzige Konstante im Leben und Vedanta behauptet, dass die Natur des Subjekts unbegrenzte Glückseligkeit ist und liefert in diesem Buch die Beweise.
Dadurch befreien wir uns laut James Swartz aus dem Gefühl des Begrenzt-Seins, doch wir benötigen einen offenen Geist und die Bereitschaft, alte Überzeugungen zu überwinden, da wir sonst in unserer Entwicklung stehen bleiben. Vedanta ist eine geeignete Methode, sowohl unser Eins-Sein mit allem als auch unser Frei-Sein von allem zu entdecken.
James Swartz spannt einen weiten Bogen vom makrokosmischen Geist und den drei Gunas über das Gesetz des Karmas, bsi zu Karma Yoga und der Vision der Nicht-Dalität des Yogas der Erkenntnis – bis am Ende die selbst-verwirklichte Person steht, die die Pseudo-Erleuchtung überwunden hat. Und dabei spielt das Verstehen von Dharma, als rechte Handlung, als Verhaltensnorm, die auf der nicht-dualen Natur der Realität beruht, eine entscheidende Rolle.
Vedanta, das ist wohl die größte Herausforderung für unseren Geist. Und trotzdem gelingt es James Swartz, den komplexen Zusammenhang vom Wesen der Erleuchtung gut strukturiert und nachvollziehbar darzustellen, so dass sogar der Verstand neugierig darauf wird, das ganze Puzzle wertfrei zu erblicken, ohne Trennung, ohne Bewertung, ohne Anhaftung.
Yogapraktizierende, die nicht nur einen jugendlichen Körper haben möchten, sondern einen erleuchteten Geist, werden an diesem Buch ihre Freude haben, beschäftigt es sich doch mit so wichtigen Aspekten wie dem Gesetz des Karmas, Sattva und Ishvara.
Und alle Neugierigen, die sich darauf einlassen, dieses Buch nicht nur mit dem Verstand zu lesen, sondern es auch mit dem ganzen Sein zu erfassen, werden ihre Freude daran haben und erkennen, dass das Puzzle von Anfang an vollkommen war und es niemals eine Trennung gab zwischen unserem eigenen Puzzle und dem großen kosmischen, übergreifenden Puzzle.
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