Dienstag, 3. Oktober 2017

Der aktuelle Buchtipp: Food for thought – Natürliche Antidepressiva nicht nur für Depressive

Heute gibt es mal wieder eine Buchempfehlung für alle, die ihre Depression überwinden möchten.

Schlechte Gewohnheiten kennt doch jeder und jede: Verhaltensweisen, von denen jeder weiß, dass sie nicht gut tun, wie die Tafel Schokolade in der Mittagspause, die Weinflasche am Abend oder das endlose Daddeln auf dem Handy, obwohl es ganz andere Dinge zu tun gäbe.

Und jeder kennt die Hilflosigkeit, die einen diese lästigen Angewohnheiten nicht abstellen lässt.

Dass daraus auch eine Depression erwachsen könnte, mag man sich im ersten Moment nicht vorstellen; nach dem Lesen dieses Buches wird einem jedoch klar, diese Hilflosigkeit kann das erste Anzeichen sein. Autor Elisha Goldstein legt beeindruckend dar, wie schleichend und unauffällig eine Depression sich entwickelt.

Die gute Nachricht ist jedoch, unser Gehirn bietet genug Möglichkeiten, die eigene Konditionierung zu überwinden. Denn nichts anderes als Konditionierungen sind die Gewohnheiten, negativen Denkmuster und Gedanken von Hilflosigkeit. Neuroplastizität heißt das Zauberwort der Neurowissenschaft, die Fähigkeit des Gehirns, sich bis zum physischen Tod immer wieder neu zu „verdrahten“. Was wiederum bedeutet, dass ein Depressiver sein Schicksal nicht als solches akzeptieren muss!

So ist die Unfähigkeit, sich aus dem tiefen Loch der Depression zu befreien, eine erlernte Hilflosigkeit, meint Goldstein. Seine Befreiungs-Strategie besteht nun aus fünf „natürlichen Antidepressiva“, die er mit praktischen Übungen für Leserin und Leser anbietet: Achtsamkeit, Selbstmitgefühl, Sinn, Spiel und Selbstbeherrschung.

Jetzt bin ich von einer handfesten Depression weit entfernt, aber dennoch interessiert an allem was mit Achtsamkeit, neuer Hirnforschung und Selbstwirksamkeit zu tun hat. Eine Fundgrube: Selbst ohne Depression ist dieses Buch eine ganz wunderbare Unterstützung für das tägliche Leben.

Die Muster, die zur Depression führen, die Depressionsspirale, dürfte ja fast jeder kennen: negative Gedanken, die schlechten Angewohnheiten, Flucht vor unangenehmen Gefühlen, das Gefühl von Unzulänglichkeit. „Einundzwanzig Tage mit Sinngebung“ ist zum Beispiel ein Experiment, das man allein oder mit Freunden durchführen kann, ein Experiment, das eine „Verschiebung zum Positiven“ im Gehirn bewirken soll. Das Gefühl der Verbundenheit mit allem und allen wird in drei Wochen mit einem selbst gewählten prosozialen Wert gestärkt, im Buch verwendet der Autor das Beispiel Mitgefühl.

Über die Website des Autors kann man sich mit einem E-Mail-Dienst verbinden, der einen an die selbst gestellte Aufgabe erinnert. Eine wahrhaft sinn-volle Maßnahme, eben nicht nur Theorie, so wie das ganze Buch ein sehr pragmatischer Leitfaden ist.

Unbedingte Empfehlung – nicht nur für Depressive!

Autor: Elisha Goldstein
Verlag: Arbor
Preis: 22,90€
ISBN-13: 978-3867811477

Info und Bestellung



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