Dienstag, 18. August 2015

Mitgefühl macht mich glüklich - für mich selbst und für andere!

Heute gibt es mal wieder eine Buchbesprechung. Dieses Mal zum Thema Mitgefühl. Damit beschäftige ich mich gerade sehr intensiv und merke, wie wichtig es ist!

Dabei ist mir die Frage gekommen:Warum ist es für uns so leicht und so selbstverständlich, anderen Menschen gegenüber Mitgefühl zu empfinden und uns selbst nur mit äußerster Härte zu begegnen?

Für mich hängt es maßgeblich damit zusammen, dass unsere Kultur uns in erster Linie lehrt, Selbstkritik zu nutzen, um uns selbst zu motivieren und Selbstwertgefühl zu entwickeln, indem wir uns permanent mit anderen vergleichen.  Und da unsere Gesellschaft primär auf Mangeldenken und unerreichbaren Idealen basiert, ist es eine logische Konsequenz, dass unser Selbstwertgefühl immer Lücken aufweist und es immer etwas an uns gibt, was uns nicht gefällt, was verbesserungswürdig ist oder noch nicht gut genug ist. Da es uns also nicht mit in die Wiege gelegt wurde, müssen wir die Fähigkeit, uns selbst anzunehmen, zu bestärken und Mitgefühl für uns selbst zu haben, mühsam erlernen. Diesen Lernschritt müssen sich auch spirituell Suchende oft schwer erarbeiten. Denn, so sagen spirituelle Lehrer aus Asien immer wieder: „Es ist erschreckend, mit welcher Härte sich ihre wesentlichen Schüler selbst begegnen.“ 

Mir hat - unter anderem - das Buch „Selbstmitgefühl. Schritt für Schritt“  von der Professorin für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung Kristin dabei geholfen, mir selbst mit mehr Mitgefühl zu begegnen. Neff bietet ein Programm an, für mich selbst Selbstmitgefühl theoretisch und praktisch zu erfahren. 

In 6 Kapiteln stellt sie Selbstmitgefühl, Selbstfreundlichkeit und achtsames Selbstmitgefühl dar und thematisiert auch Selbstmitgefühl in Zusammenhang mit Allverbundenheit. Begleitend zu den einzelnen Themengebieten Selbstmitgefühl, Selbstfreundlichkeit und dem Umgang mit schwierigen Emotionen gibt es auf den CDs einzelne Meditationen und Übungen, die mich darin untersützen, mit diesen Gefühlen in Kontakt zu kommen - und zu bleiben. 

Übrigens: Neff, die das Konzept des Selbstmitgefühls als erste Professorin an der Uni psychologisch erforschte, bietet mit diesem Programm ein wissenschaftlich fundiert und bewährtes Werkzeug an, dass uns hilft, uns selbst mehr zu lieben. Diese Aussage poste ich für die Leute, die immer noch eine akademisch-wissenschaftliche Bestätigung für die Wirkung von Meditation, Achtsamkeit, Yoga etc. brauchen....

Aber zurück zum Inhalt: Das Buch ist kompakt und lebendig geschrieben; die Übungen sind leicht verständlich und wirkungsvoll. Ansatzpunkt ist, mich -  und all die anderen, die mehr Mitgefühl kultivieren möchten - darin zu unterstützen, sich die Praxis des Selbstmitgefühls in unserem Alltag und in unserem Leben zu eigen zu machen. Ist doch erwiesen, dass Selbstmitgefühl unserer Gesundheit – psychisch wie psychisch – förderlich ist und wissen wir doch auch, wie ungewohnt und schwer es für uns ist, mit uns in der Gänze Freundschaft zu schließen. 

Hier ist dieses Buch ein echter Glücksfall – leitet es uns doch an, damit zu beginnen, uns selbst Schritt für Schritt allmählich und anhaltend so zu behandeln, wie wir es in Freundschaften tun.

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