Es könnte zum
Verzweifeln sein: Wut, Gier und Verrohung bestimmen gerade im Moment scheinbar
den Lauf der Welt. Was ist nur los mit unserem Planeten – und wie können wir
dem begegnen? Eine Frage, die mich zutiefst beschäftigt.
Deshalb freue ich
mich Euch das Buch „Leben mit dem Herzen eines Buddha“ vorstellen zu dürfen, denn es
bietet echte und optimistische Antworten, Antworten aus dem Herzen einer 2.500
Jahre alten Weisheitslehre.
Das Stichwort und
der rote Faden dieser Kompilation, zusammengestellt vom Sozialwissenschaftler
Ulrich Pfeifer-Schaupp, ist Angewandter Buddhismus. Dem Herausgeber ist es
gelungen mit elf sorgfältig ausgewählten Autoren den achtfachen Pfad Buddhas
nachzuzeichnen, den Wert und die Relevanz dieser Weisheitslehre für unsere
westliche Welt aufzuzeigen. Ganz im Sinne des Untertitels „Achtsamkeit,
Weisheit und Mitgefühl für das 21. Jahrhundert“ stellt jeder einzelne dieser
elf Beiträge nicht mehr und nicht weniger ein Plädoyer für einen
Paradigmenwechsel in allen Bereichen des modernen Lebens dar.
Der Buddhismus wird von den kompetenten Autoren verschiedenster Fachbereiche wie unter anderem dem Neuropsychologen Rick Hanson oder dem Wirtschaftsethiker Karl-Heinz Brodbeck, als Erkenntnispraxis, nicht als Theorie verstanden. Kurz: Eine Methode zur Dekonstruktion unheilsamer Leidensweisen (dukkha) mit dem Ziel der Befreiung, um schließlich Mitgefühl und Frieden zu leben.
Der Buddhismus wird von den kompetenten Autoren verschiedenster Fachbereiche wie unter anderem dem Neuropsychologen Rick Hanson oder dem Wirtschaftsethiker Karl-Heinz Brodbeck, als Erkenntnispraxis, nicht als Theorie verstanden. Kurz: Eine Methode zur Dekonstruktion unheilsamer Leidensweisen (dukkha) mit dem Ziel der Befreiung, um schließlich Mitgefühl und Frieden zu leben.
Ein sehr
interessantes historisches Beispiel für angewandten Buddhismus beschreibt der
Herausgeber Ulrich Pfeifer-Schaupp mit der Geschichte des indischen Kaisers
Ashoka aus dem dritten vorchristlichen Jahrhundert: Der Herrscher machte die
buddhistische Mitgefühlsethik zu einem Reformprogramm. Die Leitlinie von
Frieden, Mitgefühl und Toleranz sah er als Modell für eine Gesellschaftsform
an. Er richtete Spitäler für Menschen und sogar Tiere ein, verbot Kriegsführung
und hielt seine Untertanen zur Gewaltfreiheit an, auch gegen Tiere.
Auch heute, und
dies mehr denn je, wirkt der angewandte Buddhismus in verschiedene Bereiche
hinein – in die Psychologie, Psychologie, Psychotherapie oder, besonders
intensiv in die Gesundheitsförderung und sogar in die Firmenkultur (mit MBSR-
und Achtsamkeitskursen für Manager und Mitarbeiter etc.). Der
Wirtschaftswissenschaftler Dr. Kai Romhardt beschreibt beispielsweise in seinem
Beitrag „Achtsames Wirtschaften“ dezidiert die Umsetzung von achtsamer
Organisation und Arbeitsmeditation im Sinne einer nachhaltigeren, einer dem
Leben dienenden Wirtschaft. Der in der Zen-Tradition Thich Nhat Hanhs
autorisierte Dharma-Lehrer hat selbst das „Netzwerk Achtsame Wirtschaft (NAW)“
in Berlin begründet. NAW versteht sich als ein Netzwerk für Menschen, die nach
sinnvollen Alternativen zum heutigen Wirtschaftssystem suchen.
Der
Neuropsychologe Rick Hanson, selbst bekannter Buchautor, beschreibt eine andere
Facette des angewandten Buddhismus mit seinem Beitrag „Die beiden Flügel des
psychologischen Wachstums und der kontemplativen Praxis“: Mit dem sein, was ist
und mit dem arbeiten, was ist. Sein bedeutet in diesem Sinne: beobachten,
achtsam sein, annehmen, gleichmütig sein. Arbeiten heißt hier: bewusst auf das
Gute ausrichten, loslassen, aktive Einsicht üben, Vorbilder wählen („von Onkel
Karl bis Buddha“), liebende Güte praktizieren und vieles mehr.
Die „Achtsamkeit
im Schulalltag“ beleuchtet die Pädagogin Anne von der Lühe: Sie berichtet von
ihrer positiven Erfahrung mit Meditation in Schulen, von Achtsamkeitsübungen
und angewandter Ethik, mit der soziale Kernkompetenzen vermittelt werden. Sie
hat konkrete Vorschläge parat, wie Lehrer und Schüler im Sinne eines
angewandten Buddhismus wieder zu einem friedvollen Miteinander finden.
Auch die weiteren
Artikel sind angefüllt mit wertvollen Anregungen, konkreten Modellen und Erfahrungsberichten
zu den Themen Wirtschaftsethik, Achtsamkeit an der Universität, Tierschutz,
Herzens-Energiewende und Technologie. Allein diese Aufzählung macht deutlich,
worum es sich bei diesem Buch handelt: Einen wert- und herzvollen Wegweiser
durch den modernen angewandten Buddhismus – eine Fülle an positiven Beispielen,
die diese Welt braucht, eine (Kurz-)Anleitung zum Paradigmenwechsel in diversen
Lebensbereichen.
Die Empfehlung für dieses wundervolle Buch spreche ich aus tiefstem Herzen aus!
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