Sonntag, 2. Oktober 2016

Seminartipp: Trauma & Yoga! Wie Du lernst, deinen Körper wieder zu beheimaten!














































In den letzten 5 Jahren habe ich mich intensiv mit den Thema Traumaheilung beschäftigt. Ausgelöst durch eine persönliche Angsterkrankung (diese beschreibe ich in meinem Buch „Die Angst, der Buddha und ich“) habe ich mich auf die Suche gemacht nach Wegen, um traumatische Erfahrungen zu heilen.

Mein Weg führte mich unter anderem noch einmal mehr zur Achtsamkeit, insbesondere MBSR. Dann begegnete mir Luise Reddemann und ihre Arbeit, die einen sehr sanften Weg der Heilung darstellt. Aber auch Peter Levine mit dem Somatic Experiencing sowie verschiedene andere Techniken durfte ich kennenlernen. In manchen von ihnen habe ich mich weiterbilden lassen: von Luise Reddemann, Jon Kabat-Zinn (MBSR) und Joachim Pfahl (TSY).

Es ist ein großes Geschenk, diesen Menschen begegnet zu sein. Ihre Methoden unterstützen den eigenen Heilungsprozess – vorausgesetzt, man ist wirklich bereit, sich dem hinzugeben und sich darauf einzulassen und sich viel Zeit dafür zu nehmen. Aber: Der Weg lohnt sich.

Ich freue mich sehr, dass sich meine Arbeit in letzter Zeit mehr und mehr dahin entwickelt, Menschen in ihren eigenen Prozessen begleiten zu dürfen und zu können.  Im November findet folgendes Seminar statt: 

Trauma & Yoga
SA 5. - SO 6. November 2016
AIRYOGA
Blumenstrasse 6
80331 München

Man braucht nicht als Flüchtling in einem Lager zu leben oder als Soldat in einem Krieg gekämpft zu haben, um Traumata zu kennen. Mittlerweile weiß man, dass sie zum Leben vieler Menschen dazugehören. Die gute Nachricht: es ist möglich, durch Traumata entstandene Schädigungen zu verringern oder sogar zu beheben! Das hängt maßgeblich damit zusammen, dass man die natürliche Plastizität des Gehirns nutzen kann, um sich – als Betroffene - wieder völlig lebendig und in der Gegenwart verwurzelt zu fühlen.

In diesem Einführungsseminar werde ich verschiedene Möglichkeiten aus dem Yoga vermitteln, die ein posttraumatisches Wachstum möglich machen:

Top-down-Methoden: durch Reden, (Wieder-)Herstellen einer Verbindung zu sich selbst und anderen Menschen und indem zugelassen wird, zu erkennen und zu verstehen, was mit einem los ist, während man Erinnerungen an ein erlebtes Trauma verarbeitet.

Bottom-up-Methoden: indem man dem Körper Erlebnisse ermöglicht, die jenen Gefühlen der Hilflosigkeit und Rage oder dem Zusammenbruch, zu dem es durch das Traumata kommen konnte, eindeutig entgegengerichtet sind. Traumasensibles Yoga hat sich als eine besonders wirksame Bottum-up Methode erwiesen.

In diesem Einführungsseminar in Traumasensibles Yoga (TSY) handelt es sich um einen körperorientierten therapeutischen Ansatz, der auf dem klassischen Hatha-Yoga basiert. Die besondere Chance liegt in der Stabilisierung, der Anregung von Selbstwirksamkeit und der Harmonisierung auf das psycho-vegetative System. Die hier vorgestellten Trauma-Yoga -Übungen harmonisieren das autonome Nervensystem und ermöglichen es, das sensibel aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus wieder zurückzugewinnen. TSY ist Achtsamkeit in Bewegung. Es ist aber auch gelebte Yogaphilosophie: Ahimsá, die Gewaltlosigkeit.

Basierend auf dem Yogasutra des Patanjali werden wichtige Aspekte der Yogaphilosophie mit in das Einführungsseminar einfließen. Im Traumasensiblen Yoga wird die Achtsamkeit auf eine mitfühlende Weise nach Innen gelenkt. Ohne etwas zu erzwingen, wird der eigene Körper wohlwollend wahrgenommen und der Übenden dazu inspiriert, die eigene Entscheidungsfähigkeit bewusst wahrzunehmen, den eigenen Rhythmus zu finden und die eigenen Bedürfnisse zu beachten und ihnen zu folgen.

TSY ist ein behutsamer Weg, den eigenen Körper und seine Mechanismen wiederzuerobern und wieder Kontrolle über das eigene Leben zu erlangen. Wie dies möglich ist, lernen Betroffene in diesem Einführungsseminar kennen. Aber auch Yogalehrer lernen, wie sie betroffene Yogaschüler darin unterstützen können, Retraumatisierungen besser abzufedern oder mit traumatischen Erfahrungen besser umzugehen.

Mit Hilfe von TSY kann man lernen, das Leben wieder ein- und die Trauer und Verletzungen hinauszulassen. Für viele Traumatisierte wird die Yogapraxis so nach und nach zu einem wichtigen Bestandteil ihres Lebens. Es unterstützt sie darin, die Würde zurückzuerlangen, die jedem Menschen von Geburt aus zusteht. Aber nicht nur das, tatsächlich sind im TSY auch viele Komponenten enthalten, die eigene Resilienz zu stärken. Auch wenn es vielleicht ein schwacher Trost ist, aber eine traumatische Erfahrung kann einen Menschen auf eine tiefe Ebene mit sich selbst und seinen Ressourcen in Kontakt bringen, die ohne dieses Erlebnis so vielleicht nie stattgefunden hätte.

Durch Traumasensibles Yoga lernen Traumatisierte u.a. mit Stress-Situationen besser umzugehen,Vertrauen in den eigenen Körper zu entwickeln oder wiederzugewinnen. den Körper zu spüren, anstatt ihn nur zu denken, mehr im Hier und Jetzt zu leben, sich weniger als Opfer zu fühlen, sondern stolz darauf zu sein, aufgrund der eigenen innenwohnenden Stärke überlebt zu haben, dem Trauma etwas Positives abzugewinnen und mit Zuversicht weiterzuleben.

Der Trauma-Yoga Workshop mit Doris Iding findet zu folgenden Zeiten bei AIRYOGA, Blumenstrasse 6, 80331 München, statt:

Grundlagen
Samstag, 5. November 2016 von 8:00 – 10:30 Uhr
Was ist ein Trauma? Was passiert im Gehirn? Wie können wir traumatische Erfahrungen auflösen? Yoga- und Atemübungen für Traumata. Meditationen und Visualisierungen

Grundlagen-Vertiefung I
Samstag, 5. November 2016 von 14:15 – 16:45 Uhr
Verschiedene Ansätze der Traumatherapie. Was passiert im Gehirn? (Vertiefung Teil 2)
Was tun bei vielschichtigen Traumatisierungen? Yoga- und Atemübungen für Traumata.
Notfallkoffer bei Retraumatisierung

Grundlagen-Vertiefung II
Sonntag, 6. November 2016 von 8:15 – 10:45 Uhr
Was passiert im Gehirn? (Vertiefung Teil 3) Möglichkeiten und Grenzen vom Yoga im Umgang mit Traumata? Yoga- und Atemübungen für Traumata. Meditationen und Visualisierungen



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