Dienstag, 21. Februar 2017

Yoga und Achtsamkeit! Inga Heckmann, die Autorin dieses wertvollen Buches verrät, was sie gerade beschäftigt!


Inga Heckmann ist Musikerin und Yoga- und Achtsamkeitslehrerin! Sie lebt, was sie lehrt.

Was aber unterstützt einen Menschen wie sie dabei, in so unruhigen Zeiten nicht völlig aus der Ruhe zu geraten?!

Für meine Leser gibt sie uns Tipps, wie wir zu mehr Gelassenheit gelangen können!


Was beschäftigt Dich gerade innerlich besonders?

Das, was mich schon seit meiner Jugend beschäftigt: Wie kann ich ein innerlich und äußerlich erfülltes Leben leben, was gehört dazu, was kann ich gar nicht brauchen. Immer wieder drehe ich an den Stellschrauben, um feine oder größere Veränderungen herbei zu führen. Ich bin auf stetige Veränderung von außen gefasst und kann (oder versuche) mich daran zu erfreuen. Und dann wieder weiter gehen weiter drehen, weiter sehen ...

Es beschäftigt mich darüber hinaus konstant, warum so viele Menschen diese wichtigen Fragen des Lebens auf so merkwürdige Weise zu beantworten suchen: indem sie andere verurteilen, verletzen, abstempeln, ihr Heil in vermeintlicher Sicherheit suchen oder ihren Schmerz und Frust mit Konsum und Suchtmitteln zu betäuben versuchen. Oder wie die Schafe den (wölfischen) Marktschreiern folgen, die ihnen ein besseres Leben versprechen.


Was unterstützt Dich darin, bei Dir zu bleiben?

Mein fortgeschrittenes Alter ... Ähem. Es hat ja auch durchaus etwas für sich, nicht mehr 20 zu sein und etwas mehr Sicherheit und Selbst-Bewusstsein durch Lebenserfahrung erreicht zu haben. Und mein Körper, in vieler Hinsicht: Er lehrt mich immer wieder im Moment anzukommen. Über die Wahrnehmung und natürlich die Yogapraxis. Auch ein toller Körper-Anker: mein Atem. Mich auf den Atem konzentrieren, wahr nehmen, dass „es“ mich atmet, dass ich jetzt hier bin und nirgendwo anders.

Außerdem Humor: Eine hervorragende Nebenwirkung des täglichen Größen-Wahnsinns, der uns von den Mächtigen (und vermeintlich Ohn-Mächtigen) dieser Welt gerade entgegen geschleudert wird, ist die neue Blüte der Satire und des schrägen Humors – international: Von der ZDF-Sendung Neues aus der Anstalt über Late-Night-Showmaster und US-Amerikaner Stephen Colbert oder den Südafrikaner Trevor Noah bis hin zu dem köstlichen Video der niederländischen Satire-Show Zondag met Lubach (Netherlands second) und schließlich der genialen Nachfolge-Idee vom ZDF-Neo Magazin europaweit eine Welle von Trump-Bewerbungsvideos („in his own words“) loszutreten (everysecondcounts.eu). Herrlich! Und täglich kommen neue Humorattacken daher, die die Misere ungemein erleichtern und für mich den besten Widerstand gegen den Irrsinn darstellen.


Was können wir deiner Ansicht nach als Gesellschaft tun, um mit den Herausforderungen umzugehen?

Siehe oben – Atmen! Wir müssen bei uns selbst beginnen, nicht den Großmäulern und Psychopathen glauben, die uns vorgaukeln, dass sie die Lösung für alles parat haben. Die „Lösung“ liegt in uns, in jedem von uns.

Was tun? Zum Beispiel: Achtsamkeitsübungen und Meditation in den Schulalltag integrieren und so den Kindern die Möglichkeit zurück geben und/oder erhalten, bei sich zu bleiben. Wer bei sich ist, muss nicht auf andere los gehen, kann andere akzeptieren und unterstützen, Mitgefühl für sich und andere entwickeln. Und muss sich nicht betäuben, weil unerwünschte und unangenehme Gefühle unterdrückt und verdrängt werden müssen, sollen weil alles wahr-genommen werden darf. Weil es dann für jeden Ressourcen und Methoden gibt, mit all dem Schmerz, dem Frust und den eingefrorenen Gefühlen umzugehen. Erwachsene profitieren natürlich auch von der enormen Kraft eines klaren Geistes und von Selbstliebe – Achtsamkeit und Selbstfürsorge kann immer erlernt werden, in jedem Moment und an jedem Ort.


Was würdest Du dir von deinen Mitmenschen wünschen?!
Dasselbe, was ich mir von mir wünsche: einen offenen, großzügigen Geist, ein erweitertes Bewusstsein, mehr Mitgefühl für sich und andere. Ich kann mir von meinen Mitmenschen nichts wünschen, was ich mir für mich selbst ersehne. Wir sind alle aus einem Stoff gemacht, alle auf diesem lächerlich kleinen Planeten zusammen geworfen und sollten irgendwie miteinander auskommen. Immerhin gibt es die Menschheit ja noch, also ist noch nicht alle Hoffnung verloren, sonst wären wir ja schon ausgestorben, gäbe es kein Mitgefühl, Toleranz, Liebe, Vernunft und Großzügigkeit. Ansonsten glaube ich, es ist müßig, mir allzu viel von anderen zu wünschen oder gar zu erwarten. Man muss sie ja alle nehmen, wie sie sind, es hilft ja nix!


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