Im Oktober kehrt sie mit ihrem humorvollen und tiefgründigen Programm „Suche nach dem Glück 50+“ auf die Münchner Bühne zurück.
Mit einer außergewöhnlichen Bühnenpräsenz und bemerkenswerter Selbstsicherheit schlüpft Juliane Braun mit viel Humor in unterschiedliche Rollen und sorgt für eine ausgelassene Stimmung.
Begleitet wird das Kabarett-Programm von der herausragenden Pianistin Nicole Winter, die mit spritzigen, musikalischen Einlagen auf dem Klavier besondere Akzente setzt.
Kannst Du dich bitte selbst in drei Sätzen vorstellen?!
Meine erste Facette ist meinem „alten Ich“ am ähnlichsten: Da schreibe ich als freie Autorin über Beleuchtungstechnik, weil ich die Branche aus meiner Zeit als Managerin seit mehr als 20 Jahren kenne. Seit zwei Jahren bin ich außerdem Yogalehrerin und unterrichte ein sanftes Yoga der Energie. Seit diesem Jahr stehen noch andere Anteile meiner Persönlichkeit auf der Kabarett-Bühne: Da habe ich in mir eine „kleine Rampensau“ entdeckt, die Spaß haben will und mit Leichtigkeit und Tiefgang Menschen zum Lachen bringen kann.
Du bist im Oktober mit einem sehr witzigen Kabarettstück zu sehen. Wann kam Dir die Idee dazu?
Ich habe immer gern Theater gespielt. Vor vier Jahren hatte ich spontan Lust auf eine Woche Kabarett-Seminar an der Volkshochschule. Dort war ich erstaunt, dass ich einen guten komischen Text schreiben und mit Erfolg spielen konnte („Der Glückskeks“). Direkt danach war ich bei meiner Yogalehrerausbildung und habe das vorgespielt. Da waren alle begeistert. Letztes Jahr hatte ich eine zweite Nummer fertig („Die Klangheilerin“) und bei der Feier nach unserer Abschlussprüfung war das Lachen so laut, dass sich die Klosterbrüder im Haus nebenan beschwert haben. Da wusste ich, dass ich mit weiteren Ideen und Figuren ein eigenes Programm gestalten will.
Worum geht es in deinem Stück und wie kannst Du die Botschaft in drei Sätzen zusammenfassen?
Unterschiedliche Personen machen sich auf die Suche nach dem Glück und probieren viele Methoden aus: vom Glückstee und Gipfelglück über Meditation und Klangheilung bis hin zur Selbstoptimierung mit Business-Yoga. Aber irgendetwas stört fast immer das perfekte Glück – genauso wie im echten Leben! Ich möchte zeigen, dass es uns mit unseren Sehnsüchten und den Steinen auf dem Weg doch allen ähnlich geht und zusätzlich Mut machen: Mit 50+ ist noch viel möglich nach dem Motto „Es ist nie zu spät!“
Du bist ja auch Yogalehrerin. Und im Yoga geht es doch darum, das eigene "Ich" zu überwinden. Du machst genau das Gegenteil: Stellst dein Ich in den Vordergrund und traust Dich sogar auf die Bühne! Passt denn das überhaupt zusammen?
Auf dem Yoga-Weg üben wir, Identifikationen mit einem zu fest definierten „Ich“ aufzulösen, weil sie Leid verursachen. Gleichzeitig benötigen wir aber unsere Persönlichkeit, unsere Talente und Erfahrungen, damit wir im Alltag und in Beziehungen mit anderen Menschen gut leben und Freude haben können. Manche Aspekte brauchen Stärkung und die liebevolle Erlaubnis, so sein zu dürfen, wie sie sind. Und genau solche lange verborgenen Anteile bringe ich jetzt auf die Bühne – zusammen mit anderen, die mir bisher geholfen haben, wie zum Beispiel mein Streben nach Professionalität. Deshalb habe ich eine erfahrene Regisseurin engagiert. Das funktioniert aber nur, wenn ich alten Perfektionismus und Verspannungsmuster loslasse.
Pianistin Nicole Winter |
Das ist auch mehr als mein „Ich“, weil ich in die verschiedenen Rollen schlüpfe. So bin ich einerseits sehr authentisch aber doch Schauspielerin und offenbar spreche ich damit vielen Menschen aus der Seele. Ich glaube deshalb kann ich in Resonanz mit dem Publikum sein, ganz im Hier und Jetzt und auch ganz bei mir – eine Art von Einheitserfahrung.
Osho hat einmal gesagt: Sei Dir selbst ein Witz! Wie findest Du die Aussage und auf Dich bezogen, kannst Du über Dich lachen?
Ich finde Humor kann erleichternd und heilsam sein, wenn wir unsere menschliche Natur und die Welt so sehen, wie sie sind – im Vergleich dazu, wie wir sie oft gerne hätten. Damit meine ich ein mitfühlendes Lachen. Dazu gehört, auch über Bewegungen meines eigenen Geistes und meine Illusionen und Unvollkommenheiten zu lachen. Etwas davon hat ja auch die Inspirationen zu den Kabarett-Figuren beflügelt. Es gibt aber auch Gefühlszustände, in denen ich das, was mich da bewegt, nicht witzig finden kann. Diese Emotionen brauchen in dem Moment dann auch einen Raum, in dem sie sein dürfen, wie sie sind.
Wo hört der Spaß für Dich auf?
Wenn Menschen mit unrealistischen Heils- oder Glücksversprechen ganz viel Geld aus der Tasche gelockt wird. Wenn das dann nicht so funktioniert, gibt man ihnen im schlimmsten Fall auch noch das Gefühl, dass sie irgendwie selbst schuld sind.
Apropos lachen: Glaubst Du, dass die Yogaszene mehr Humor gebrauchen könnte?
Auf jeden Fall und deshalb wünsche ich dem humorvollen Buch „KATA-YOGA“ von Eva Haak, das mich auf die Idee einer strengen Yogalehrerin gebracht hat, noch viele Leser. Die Yogalehrerin, Illustratorin und Grafikdesignerin schafft es, mit witzigen Bildern und Worten ein ernstes Thema zu vermitteln. Der erste Teil des Buches zeigt gesundheitliche Risiken von „Katastrophen-Yoga“ und der zweite Teil Alternativen.
Und apropos Yoga: Worin besteht für Dich der Sinn des Yoga?
Yoga überzeugt mich durch die ganzheitliche Verbindung von Körper, Geist und Herz. Für mich ist
es ein undogmatischer und nachhaltiger Übungsweg, um in einen achtsamen Kontakt zu sich selbst zu kommen – für mehr Vitalität, Wohlbefinden und Lebensfreude. Karma-Yoga als Yoga des Handelns, das mitten im Alltag geübt werden kann, ist auch eine Praxis, die mir entspricht. Desidentifikation hat mir schon in schwierigen Situationen geholfen. Auch bei meinem Kabarett-Projekt habe ich das geübt: mich nicht mit dem Erfolg oder Misserfolg zu identifizieren, sondern einfach der Stimme meines Herzens zu folgen. Dadurch konnte ich freier spielen und einen Zustand von Klarheit erreichen. Über den Erfolg habe ich mich dann schon gefreut – aber mit großer Dankbarkeit für alles, was ihn ermöglicht hat.
Mein Blog heißt: Vom Glück der kleinen Dinge. Was kommt Dir in den Sinn, wenn Du den Titel hörst - und worin besteht für dich persönlich das Glück der kleinen Dinge?
Juliane Braun |
Weitere Infos unter: http://www.hofspielhaus.de
Sonntag, 01. Oktober 2017, 18:00 Uhr
Suche nach dem Glück 50+
Preise:
Eintritt: 21,00 Euro
Eintritt: 21,00 Euro
Veranstalter: Erleuchtendes Kabarett Juliane Braun
www.erleuchtendes-kabarett.de
www.erleuchtendes-kabarett.de
Komposition / Klavier: Nicole Winter
Regie: Barbara Weinzierl
weitere Termine:Fr, 6.10. 20:00
So, 15.10. 18:00
Fr, 10.11. 20:00
So, 19.11. 18:00
Kartenbestellung : karten@hofspielhaus.de
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